Die Maueröffnung selber habe ich verpasst. Ich saß in einer Kreuzberger Kneipe. Irgendwer sagte die Mauer sei offen. Ich habe es einfach nicht geglaubt, ich war 24, und ich habe weitergetrunken.
Am nächsten Tag jedoch, war ich mit der Kamera unterwegs und habe bis spät in die Nacht und in den Tagen danach fotografiert. Die Ereignisse überschlugen sich. Berlin war im Ausnahmezustand. Ganz kurz waren alle Berliner freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Das hielt aber nicht lange vor.
Am 13. November bekam ich einen Anruf von meinem Professor. Ich sollte sofort den Fernseher einschalten, der Mielke würde demontiert. So habe ich den Satz: „Ich liebe – Ich liebe doch alle – alle Menschen – Na ich liebe!“ live aus der Volkskammer gehört.











