In den Wochen nach der Wende erkundete ich das fremde Land, das 800 m von meiner Wohnung entfernt anfing. Die Öffnungen in der Mauer waren Schleusen in eine andere Welt, in der das Licht anders war, die Farben anders waren und es sogar anders gerochen hat. Die Menschen aber verwirrenderweise deutsch sprachen. Es gab auch dort besetzte Häuser und Punks. Im Radio konnte man auf einmal Sender wie DT 64 und später Radio Brandenburg hören, die experimentell und viel spannender waren als fast alles (Radio 100) im Westen.
1990 fanden die ersten freien Volkskammer-Wahlen statt. Mit der Kamera in der Hand und dem Spruch ich sei von der Presse (gelogen) bin ich in fast alle Veranstaltungen gekommen. Gregor Gysi und Hans Modrow ganz nah. Nur bei der CDU, die im später abgerissenen Café Ahornblatt den Wahlkampf verfolgte, musste ich draußen bleiben. Das Bündnis 90, gebildet aus den Bürgerrechtsgruppen, die die Träger der friedlichen Revolution waren, erhielt 2,9 Prozent.












